Künstliche Intelligenz soll im Schweizer Kantonsspital Baden (KSB) prädiktiv erkennen, ob das Risiko für Atemwegsinfektionen steigt. Eine Studie wird ab sofort mithilfe der KI von Resmonics die Aktivität der Atemwegssymptome in den Räumen des KSB akustisch analysieren und daraus eine Risikoeinschätzung erstellen. Die Infektiologie des KSB will mit den von Resmonics entwickelten Geräten ein vermehrtes Auftreten von Atemwegserkrankungen erkennen, um frühzeitig Maßnahmen ergreifen zu können.
Ziel des Innovationsprojektes: Besserer Infektionsschutz für Patienten und Personal
Wir kennen es alle: Im Wartezimmer beim Arzt oder im Spital husten Menschen. Mal mehr, mal weniger. Rückschlüsse darauf, ob ein erhöhtes Infektionspotenzial besteht oder eine Grippewelle im Anmarsch ist, lassen sich daraus allerdings nicht ziehen. Bisher zumindest. Indem das Gerät die Umgebung auf Atemwegssymptome analysiert, gibt es dann einen optischen Hinweis auf das erhöhte Risiko von Atemwegserkrankungen. Zur Warnung leuchten die Sensoren in einer anderen Farbe auf. KSB ist das erste Spital in der Schweiz, das diese Sensoren einsetzt.
„Infektiologen wie wir sind immer an innovativen Technologien interessiert“, sagt Dr. Andrée Friedl, Oberärztin für Infektiologie und Infektionsprävention bei KSB: „Wir freuen uns darauf, auszuprobieren, ob wir durch die Analyse von Hustengeräuschen das epidemische Auftreten von Atemwegsinfektionen früher und zuverlässiger erkennen können als durch die Überwachung von Abwässern oder den Nachweis von Viren bei Patienten.“ Die Resmonics-Geräte kommen bei KSB an mehreren Stellen zum Einsatz. So etwa im Wartebereich der Notfallpraxis, auf einem Flur einer Normalstation, im KSB Fitness, in einem Arzt-Bereitschaftszimmer und in der Cafeteria.
In der ersten Phase der Studie bis Ende September laufen die Geräte bei KSB in einem Analysemodus. Das heisst, die Sensoren arbeiten im passiven Modus. Sie sammeln Daten, geben aber kein aktives Feedback. Im Herbst startet dann die zweite Phase des Projekts bei KSB. Dann wird durch die Farbveränderung des Sensors ein erhöhtes Infektionsrisiko angezeigt. „Mit dieser Lösung wollen wir Patienten besser schützen und das Personal in Gesundheitseinrichtungen entlasten, indem wir den Infektionsschutz verbessern und krankheitsbedingte Ausfallzeiten reduzieren“, sagt Resmonics-Geschäftsführer Peter Tinschert.
Künstliche Intelligenz analysiert Atemwegssymptome, um Infektionswellen bis zu zwei Wochen früher zu erkennen
„In unseren bisherigen Pilotstudien führte das direkte Feedback zu einem höheren Bewusstsein für Hygienemaßnahmen und einer besseren Umsetzung von Infektionsschutzmaßnahmen“, erklärt Resmonics-Mitgründer Dr. Matthias Groh. Mehr noch: Durch die objektive Messung von Husten in Gesundheitseinrichtungen liessen sich drohende Infektionswellen bis zu zwei Wochen im Voraus erkennen. Auch bei KSB sollen diese durch KI gewonnenen Informationen Infektiologen dabei helfen, Präventionsmassnahmen in Krankenhäusern zu verbessern. „Unser Ziel ist es, frühzeitig herauszufinden, ob ein hohes oder niedriges Risiko für Atemwegsinfektionen besteht“, sagt Dr. Andrée Friedl, Leiterin der KSB-Infektiologie: „Bei hohem Risiko könnte man dann zum Beispiel eine Maske aufsetzen.“
Für Resmonics ist die vom Innovation Hub Argau angestossene Innovationspartnerschaft mit KSB von besonderer Bedeutung, da dadurch erstmals Daten aus dem Spitalalltag in die Studien einfliessen.
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Kantonsspital Baden
Das Kantonsspital Baden, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1349 zurückreichen, ist seit jeher ein Ort der Gesundheit. Im Jahr 2023 wurden hier rund 22‘000 Patienten stationär behandelt und über 340‘000 ambulante Konsultationen vorgenommen. Die Qualität der Behandlung wird von den Patienten mit 4,7 von 5 möglichen Punkten beurteilt. Vom Wirtschaftsmagazin Bilanz wurde das KSB im Herbst 2023 in die Liste der Top-Innovatoren der Schweiz aufgenommen, von ICT Switzerland wurde es mit dem „Digital Excellence Award“ ausgezeichnet. Zudem erhielt es von der Handelszeitung, LeTemps und Statista vier Mal in Folge das Gütesiegel «Bester Arbeitgeber». Die KSB AG, die sich im Besitz des Kantons Aargau befindet, beschäftigt insgesamt rund 3500 Mitarbeitende.
Resmonics AG
Resmonics AG ist eine Spin-off Firma der ETH Zürich, die 2020 gegründet wurde. Resmonics verfolgt das Ziel, mit Hilfe modernster Technologie die grössten Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung zu adressieren. Resmonics entwickelt Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI), bei denen die Patienten- und Personalgesundheit im Mittelpunkt stehen. Die neuartige Technologie wurde durch umfangreiche Studien ermöglicht, die seit 2016 mit führenden Schweizer und internationalen Universitäten und Spitälern durchgeführt werden.Seit 2021 ist Resmonics’ CE-zertifizierte and patentierte Husten-Monitoring KI in der Schweiz und weltweit im Einsatz.
Resmonics wurde als Top 100 Schweizer Startup und mit zahlreichen Innovations- und Förderpreisen – unter anderem von Innosuisse, Venture Kick, der Universität St. Gallen, und DayOne – für den praktischen Einsatz von KI für die Atemwegsgesundheit und Infektionsprävention ausgezeichnet.